Nach wie vor sind die Sparkassen in Deutschland der größte Anbieter für den Zahlungsverkehr. Gerade für Unternehmen stellt der Zahlungsverkehr einen Kern der Geschäftstätigkeit dar. Da die Sparkassen in Deutschland auch über das größte Filialnetz verfügen, wird manch ein Unternehmen vielleicht nicht das Hauptkonto, aber auf jeden Fall ein Geschäftskonto bei einer Sparkasse unterhalten.
Das Sparkasse Geschäftskonto kann i.d.R. leider nicht online eröffnet werden.
Weitere Geschäftskonten finden Sie in unserem Geschäftskonto Vergleich.
Warum ein Geschäftskonto bei der Sparkasse?
Die Sparkassen zählen bekanntermaßen nicht zu den preiswerten Anbietern für ein Geschäftskonto in der deutschen Bankenlandschaft. Es stellt sich daher die Frage, welche Motivation ein Unternehmer haben kann, sein Konto dort zu führen. Einer der Gründe liegt sicherlich darin, dass er auf das oben erwähnte noch relativ große Filialnetz innerhalb der Region zurückgreifen kann. Das Filialsterben bei den öffentlich-rechtlichen Anbietern lässt sich aber nicht übersehen. Der Standortvorteil schwindet kontinuierlich.Bezüglich der Leistungen bei einem Geschäftskonto der Sparkassen lässt sich jedoch keine pauschale Aussage hinsichtlich Kosten oder Leistungen treffen. Bei den Sparkassen handelt es sich um regional tätige, autonome Unternehmen, welche in der Ausgestaltung der Produkte und der Festlegung der Preise völlig frei entscheiden können. Wir wollen einige der Unterschiede an den Beispielen der Berliner Sparkasse und der Frankfurter Sparkasse aufzeigen.
Kosten, Gebühren, Preise
Kostet das preiswerteste Firmenkonto bei der Berliner Sparkasse als Onlinekonto ein Euro im Monat, verlangt die Frankfurter Sparkasse dafür stolze 7,90 Euro. Während das Berliner Institut für eine beleglose Überweisung bis zu 25 Cent berechnet, beträgt der höchste Preis bei den Frankfurtern dafür 14 Cent. Das teuerste Kontomodell der Sparkasse aus der Hauptstadt schlägt im Monat mit 12,50 Euro zu Buche, die Sparkasse vom Main verlangt dafür 14,90 Euro.
Das günstigste Kontomodell der Berliner setzt allerdings auch voraus, dass die Kunden bei Eröffnung 10.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto anlegen. Ist dies nicht der Fall, beträgt die Kontopauschale 12,50 Euro im Monat. Für das günstigste Firmenkonto berechnen die Berliner 7,50 Euro im Monat.
Der deutsche Branchenprimus verlangt, falls keine Rabattgründe vorliegen, für das günstigste Kontomodell, ein reines Onlinekonto, 8,90 Euro im Monat.
Regionale Unterschiede im Service
Die oben genannte Frage, warum ein Geschäftskonto bei einer Sparkasse und nicht bei einer Direktbank, wird vielleicht auch durch die Serviceleistungen beantwortet.
- Die Frankfurter bieten ihren gewerblichen Kunden beispielsweise eine Cloud für die Abwicklung der Bankgeschäfte an. Diese funktioniert Banken übergreifend und kann von jedem Ort der Welt genutzt werden, Onlinezugang vorausgesetzt.
- Beide Institute unterstützen ihre gewerblichen Kunden jedoch in Fragen zu Firmengründung oder Nachfolgeregelungen mit extra ausgebildeten Spezialisten. Diese Unterstützung findet sich zwangsläufig nicht bei den Online-Instituten.
- Mit der institutsübergreifenden Banking-Software SFirm können alle gewerblichen Sparkassenkunden ihre Finanzsoftware individuell auf das Unternehmen zuschneiden und Bankgeschäfte optimiert abwickeln.
- Die Frankfurter Sparkasse bietet darüber hinaus einen speziellen Service im Bereich der Vermittlung gewerblicher Immobilien an, den die Direktbanken in dieser Form nicht leisten können. Die Berliner Sparkasse macht dazu keine Angaben.
Fazit
Unternehmer, die nicht nur reines Onlinebanking abwickeln möchten, sondern auch Fragen im persönlichen Gespräch klären möchten oder Unterstützung in speziellen Bereichen benötigen, sind mit einem Sparkasse Geschäftskonto sicher gut bedient. Wer jedoch nur auf Banking abzielt, findet online sicher günstigere Lösungen.